(Aus NÖN ONline)
Entlang der Südbahn soll in einem gemeindeübergreifenden Projekt und mit Förderungen des Landes ein „Rad-Highway„, also eine nahtlose und perfekt ausgebaute Radwegeverbindung, von Guntramsdorf bis Wien entstehen. Vom GVA Mödling wurde der Verkehrsplaner DI Kniha mit der Projektkoordinierung beauftragt. Mit ihm traf sich der Guntramsdorfer Verkehrsreferent gfGR Philipp Steinriegler (gbbÖVP) zum Lokalaugenschein. Dabei sollten die Möglichkeiten ausgelotet werden, Guntramsdorf an diese wichtige Hauptverbindung im Bezirk Mödling anzuschließen.
„In Guntramsdorf fehlen noch die entsprechenden Planungsüberlegungen. Deshalb ist es wichtig, dass im Rahmen einer Machbarkeitsstudie geklärt wird, wie eventuelle Trassenführungen im Bereich des Geh- und Radweges westlich der B17 bis zur Verknüpfung mit dem Thermenradweg (Euro Velo 9) und in weiterer Folge ins Ortszentrum zur Badner Bahn Station aussehen könnten“, erklären der zuständige Planer DI Kniha und Steinriegler.
Weiterentwicklung des Guntramsdorfer Radwegenetzes
Für Guntramsdorf eröffnet dieses Projekt Chancen mit innerörtlichen Radwegen an überregionale Radverkehrsanlagen angeschlossen zu werden. Das bedeutet sichere und durchgehende Radrouten zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und Erschließung von Infrastruktureinrichtungen im Bezirk Mödling. Im derzeitigen Planungsstand werden die notwendigen Qualitätskriterien definiert und gemäß der vorliegenden Bestandsanalyse die notwendigen Veranlassungen (wie Trassenfindung, Durchführung von ausständigen Projektierungen, Behördenverfahren etc.) in den einzelnen Gemeinden in die Wege geleitet und einem Gesamtprojekt zugeführt. Steinriegler nimmt die Herausforderung an: „Um Guntramsdorf an diese wichtige Radhauptverbindung bestmöglich anzubinden, fehlt zwar nur ein relativ kurzes Stück, jedoch mit schwierigen örtlichen Gegebenheiten als Realisierungsvoraussetzung“.
Perchtoldsdorf, Mödling, Guntramsdorf,
Maria Enzersdorf & Brunn am Gebirge
Federführend in das Projekt eingebunden sind auch Perchtoldsdorfs Bürgermeister Martin Schuster und der Mödlinger Vizebürgermeister und Verkehrsstadtrat Gerhard Wannenmacher, beide überzeugte Alltags-Radler. Für den Radhighway wurde um Förderung angesucht, auch seitens des Landes hat das Projekt höchste Priorität. Schuster: „Derzeit läuft die Planungsphase, wobei 50 % der Kosten vom Land übernommen werden, den Rest teilen sich die beteiligten Gemeinden Guntramsdorf, Mödling, Maria Enzersdorf, Brunn und Perchtoldsdorf.“ Dabei soll erörtert werden, welche baulichen Veränderungen vorgenommen werden müssen, wo das Projekt sinnvollerweise mit anderen Bauvorhaben kombiniert werden sollte und mit welchen Kosten zu rechnen ist.
Route ist fix
Die Route selbst steht bereits fest, sie soll von Guntramsdorf aus ab der Viaduktstraße in Mödling die Südbahn entlang führen und dann an das Wiener Radwegenetz angebunden werden – sowohl beim Bahnhof Liesing als auch bei der U6 in Siebenhirten. „Mit der Wiener Stadtplanung sind wir in guten Gesprächen, die betroffenen Orte im Bezirk sind sich einig“, so Wannenmacher. Einige Engstellen liegen dabei auf der Hand, wie etwa in der Nähe des Brunner Bahnhofs (s. Foto). Dort und etwa auch zwischen der Viaduktstraße und der Südtirolergasse in Mödling soll der Weg asphaltiert werden, andere Teilstücke (wie nördlich des Mödlinger Bahnhofs) bestehen bereits jetzt.
Unterstützung des Landes
Zuletzt traf sich Steinriegler daher auch mit Verkehrslandesrat Karl Wilfing in St. Pölten, der die Unterstützung des Landes für das Projekt zusicherte: „Gerade in dicht besiedelten Gebieten ist die Planung von gemeindeübergreifenden Radwegen für den Alltagsradverkehr daher für die Mobilitätsströme von besonderer Bedeutung. Das Rad wird auch als Fortbewegungsmittel zum Arbeitsplatz und zur Erledigung von Alltagswegen eingesetzt. Aus diesem Grund initiierte das Land Niederösterreich das Projekt RADLGrundnetz. An den geplanten Routen gibt es für die beteiligten Gemeinden spezielle Förderungen für weitere Detailplanungen und die Umsetzungen der Planungen. Ich freue mich daher, dass sich Gemeinderat Steinriegler für die Verbesserung des Radverkehrs in Guntramsdorf einsetzt“.
Danke an unseren Gemeinderat Philipp Steinriegler (gbbÖVP)
In einer gesunden Diskussion auf facebook kamen auch das ein oder andere Statement wie zB. die Idee eine Brücke/Tunnel unter der B17 anzudenken, was viele Vorteile hätte! Die einfachere Verbindung zum Windradlteich und die Anbindung an den Rad-Highway – von der Wein Siedlung :-):
- NR Chrisitan Höbarth (FPÖ): So ein kleiner Tunnel unter der B17 durch ist ein Minimal-Projekt…technisch gesehen…überhaupt kein Problem.
Das Kosten-/Nutzen-Verhältnis muss man sich ansehen… - Juliet Tango: es queren so viele leute „wild“ die b17, über gleiskörper und betonabsperrung, weil der legale umweg mühsam und weit ist. ich bin mir ziemlich sicher, dass viele für diese vergleichsweise kurze strecke (luftlinie miminal) mit dem auto fahren, weil der fussweg zu umständlich ist. v.a. wenn man im sommer noch badesachen trägt etc.
- Florian Streb (NEOS): Die Idee klingt ja gut – ich fürchte nur, das wird sehr teuer (eher sieben- als sechsstellig). Auf der anderen Seite ist ja auch nicht wirklich gut Platz für einen Abgang – da müsste man vermutlich südlich der Siedlung einen Weg bis zur Mozartstraße machen. Aber vielleicht steckt man mal ein paar tausend Euro in eine Machbarkeitsstudie/Kostenschätzung.
- Florian Streb (NEOS) Es schaut sich gerade ein Planer an, wie der Radweg an der B17 mit dem Thermenradweg im Ort verbunden werden kann – ich frag mal Philipp Steinriegler, ob diese Variante auch mitgedacht wird.